Katharina Nesseler

Katharina Nesseler

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Institut für Pädagogik (Erlangen)
Lehrstuhl für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Educational Governance und Educational Change

Raum: Raum 02.013-1
Bismarckstr. 1a
91054 Erlangen
Deutschland

Zur Person

Katharina Nesseler absolvierte ein Lehramtsstudium für Gymnasien und Gesamtschulen in den Fächern Geographie, Biologie und Politik & Wirtschaft in Hessen und setzte sich dabei besonders gern mit Fragen zur Schulentwicklung auseinander. Mit Fragen der Hochschulentwicklung in Bezug auf die Lehrkräftebildung beschäftigte sie sich anschließend im Projekt der Qualitätsoffensive Lehrerbildung in Gießen. 2018 ging sie in das Referendariat an der Gesamtschule Paffrath in NRW und dem ZFsL Leverkusen und absolvierte das zweite Staatsexamen.

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet sie ab 2020 in der Maßnahme Campusschule des Strukturentwicklungsprojekt „Gießener Offensive Lehrebildung“ (GOL) und promoviert zurzeit am Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Universität Bayreuth zum Thema „Handlungskoordination im Schulsystem“. In Ihrer bisherigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit fokussiert sie verschiedenste Formen der Hochschul-Schul-Kooperationen im Kontext der Lehrkräftebildung sowie der Gestaltung dieser. Hinsichtlich dieser gestalterischen Tätigkeiten ist sie für kooperative Arbeit mit anderen Akteuren im Bildungssystem offen. Ebenso widmet sie sich Fragen zum Schulsystem und dessen Governance mithilfe qualitativer, rekonstruktiver Methoden. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Educational Governance und Educational Change an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg vertieft sie diese Forschungsschwerpunkte im Projekt „Wir.Lernen“.

Aktuelle Projekte

Vita

Ausbildung

05/2023

Zusatzprüfung für Real- und Hauptschullehramt an der Justus-Liebig-Universität Gießen im Fach Politik und Wirtschaft

11/2018 – 05/2020

Referendariat am Zentrum für schulpraktische Lehrkräftebildung Leverkusen und der Integrierten Gesamtschule Paffrath

05/2018

Erweiterungsprüfung an der Justus-Liebig-Universität Gießen im Fach Politik und Wirtschaft für Gymnasien

2012 – 06/2017

Studium und Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen in den Fächern Biologie, Geographie sowie Politik und Wirtschaft (05/2028) an der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen.

Tätigkeiten

Seit 05/2023 – zurzeit

Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen (FAU) am Lehrstuhl für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Educational Governance und Educational Change im Projekt Wir.Lernen

Seit 06/2022 

Externe Promotion an der Universität Bayreuth am Lehrstuhl für Schulpädagogik (Prof. Dr. Fabian Dietrich). Arbeitstitel: „Handlungskoordination als Relationierung im Schulsystem -Rekonstruktionen zur Sinnstruktur der Handlungskoordination von Schulleiter*innen, Schulaufsichtsdezernent*innen und Verwaltungsangestellten des Schulträgers am Beispiel der pandemie-induzierten Digitalisierung.“

05/2020 – 12/2023

Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) im Projekt Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL), Maßnahme: Campusschule, Projektende 31.12.2023

07/2017 – 10/2018

Wissenschaftliche Mitarbeiterin der JLU im Projekt Gießener Offensive Lehrerbildung, Maßnahme: Forum Lehrerbildung

Lehrtätigkeiten

Aufbaumodul Schulentwicklung: „Kooperationsseminar zwischen Campusschule und Universität – Forschende Perspektiven grundwissenschaftlicher Fragestellungen auf schulische Praxis“ im Tandem mit Tahnee Herzig konzipiert und pilotiert

Grundmodul Erziehungswissenschaft für Lehrämter: „Organisation von Lernprozessen“

Schulpädagogik II: Vertiefung schulpädagogischer Fragestellungen „Gemeinsam Schule gestalten. Kooperation und Zusammenarbeit im Schulsystem“

Publikationen

2024

2023

Publikationen vor 2023

Klomfaß, S., Brand, S., Brüggemann, J. &Nesseler, K. (2020). Die erste Sitzung. Wie entwerfen Hochschullehrer*innen ihr Fachgebiet für Studienanfänger*innen? In: Herausforderung Lehrer_innenbildung, 3 (1), S. 423-438. Online verfügbar unter https://www.herausforderung-lehrerinnenbildung.de/index.php/hlz/article/view/2698/3523

  • Transfer- und Implementationshürden internationaler Schul- und Schulsystementwicklungsstrategien verstehen: Policy Borrowing zwischen Kanada und Deutschland

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Laufzeit: 1. August 2024 - 31. Januar 2025
    Mittelgeber: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (ab 10/2013)

    Bei unterdurchschnittlichem Abschneiden von deutschen Schüler:innen bei internationalen Leistungsvergleichsstudien (PISA, IGLU, etc.) wird der Blick nach Lösungen seitens bildungspolitischer Akteure häufig ins Ausland gerichtet. Vielfach ist gegenwärtig eine Orientierung an sog. internationalen Best-Practice-Beispielen zu beobachten. Die daraus resultierenden Gegenmaßnahmen sind von einer Interventions- und Implementationslogik dieser Best-Practice-Beispiele geprägt, die durch teils mäßige Erfolge zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit Implementationshürden geführt hat. Diese werden vor dem Hintergrund von Länderspezifika erklärt (Stichwort: Policy Borrowing). 

    Genau an dieser Stelle setzt das angestrebte internationale Forschungsvorhaben an und untersucht Enactmentprozesse am Beispiel der Policy "Family of Schools" in zwei kulturellen Kontexten (Kanada/ Deutschland). Hierdurch eröffnet sich ein analytischer Zugang zu kontextspezifischen Transfer- und Implementationshürden im Kontext des policy borrowing im internationalen Vergleich. 

    Ziel ist es, vor dem Hintergrund einer zunehmenden Entlehnung internationaler Policies in Wissenschaft und Bildungspolitik, differenziertes Wissen für eine kontextsensible Gestaltung von Entwicklungsstrategien für das deutsche und kanadischen Schulsystem zu fundieren. 

    Im nun beantragten Forschungsprojekt „Transfer- und Implementationshürden internationaler Schul- und Schulsystementwicklungsstrategien verstehen: Policy Borrowing zwischen Kanada und Deutschland" " zur Anbahnung internationaler Forschungskooperationen möchten wir die Governancestrukturen im kanadischen Kontext hinsichtlich des Ansatzes .Family of Schools" (North Vancouver School District., o. J.; Klopsch & Sliwka 2020) und "Leading from the Middle" (Hargreaves & Shirley, 2020) kennenlernen und systematisch nachzeichnen. 

  • Wissenschaftliche Wirkungsforschung „Wir.Lernen – Grundschulen in Baden-Württemberg sichern Basiskompetenzen“

    (Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)

    Gegenstand der wissenschaftlichen Wirkungsforschung ist der erste Zyklus des Projekts „Wir.lernen – Grundschulen in Baden-Württemberg sichern Basiskompetenzen“ (Nov. 2022 – Juli 2025). In diesem Zeitraum erarbeiten bis zu sechs Schulnetzwerke bestehend aus jeweils sechs Schulen mit ihren Schulaufsichten Strategien zur Steigerung der pädagogischen Diagnosekompetenz und individuellen Förderung (an den Schulstandorten unterstützt durch die Lernstandsdiagnose-Software „quop“). Auf Schulebene werden die Netzwerkpartner:innen von Fachberatungen  dabei unterstützt, die in den Netzwerken erarbeiteten Konzepte an ihren Schulstandorten umzusetzen. Das Projektziel von “Wir.lernen” ist, mit Hilfe von gezielten Interventionen, die Basiskompetenzen der Schüler:innen in den teilnehmenden Schulen zu stärken. Die wissenschaftliche Wirkungsforschung zielt darauf ab, Professionalisierungsmaßnahmen, insbesondere die Netzwerkarbeit, mit Blick auf ihr Potenzial für die Weiterentwicklung und Steigerung diagnostischer Kompetenzen bei zentralen beteiligten Akteursgruppen nachzuzeichnen und Gelingensbedingungen sowie Stolpersteine im Prozess zu identifizieren. Zu diesem Zweck werden in einem multi-methodischen Design alle für die Zielerreichung des Projekts relevanten Ebenen und Akteure berücksichtigt (Schulaufsicht, Netzwerkteilnehmer:innen, Fachberatung, Trainer:innen und Lehrkräfte in den Einzelschulen).

  • Promotionsprojekt: Handlungskoordination als Relationierung im Schulsystem - Rekonstruktionen zur Sinnstruktur von Schulaufsicht, Schulträger & Schulleitung am Beispiel der pandemie-induzierten Digitalisierung [Arbeitstitel]

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Das Promotionsprojekt geht am Beispiel pandemie-induzierter Digitalisierungsprozesse der Frage nach, wie Transformationserwartungen an das Schulsystem im Zusammenhandeln von Schulleitung und Schulverwaltung bearbeitet werden. Es geht im Kern darum, Interaktionen zwischen Schulleitung und Schulverwaltung im schulischen Mehrebenensystem zu rekonstruieren und darüber schulsystemische Veränderungsprozesse zu verstehen. Dazu werden Modi des Zusammenhandelns der ebenenspezifischen Akteure in den Blick genommen.

    In jahrzehntelangen Reformversuchen wird wiederholend die Frage nach der Steuerbarkeit des Schulsystems aufgeworfen. In einer neo-institutionalistischen Perspektivierung des Schulsystems wird von einer Wechselbeziehung zwischen den Akteuren ausgegangen, welche trotz wechselseitiger Abhängigkeiten von Autonomie geprägt sei. Im Rahmen dieser Governanceforschung blieben bisher insbesondere die Übersetzungsleistungen der Akteure von Implementations- und Veränderungsprozessen auf den unterschiedlichen Ebenen unbestimmt. Auf den Ebenen finden jedoch eigenlogische Anpassungen der Akteure statt (vgl. Dietrich, 2018), die es zu verstehen gilt, um den Umgang mit Transformationsanforderungen besser verstehen zu können.

    Im Promotionsprojekt wird das Zusammenhandeln von Schulleitung, Schulaufsicht und Schulträger untersucht, weil dieses für den Umgang mit Transformationserwartungen relevant ist. Die akteurspezifischen Übersetzungen werden bisher als "Rekontextualisierung (Fend 2009) oder Nacherfinden (Kussau 2007) gefasst, um zu beschreiben, dass meist bildungspolitische Transformationserwartungen nicht „durchregiert“ werden können, sondern auf allen Ebenen eigenlogische Anpassungen der Akteure sichtbar werden (Bsp. Dietrich 2018). Fluchtpunkt des Vorhabens ist die Konkretisierung der governanceanalytisch zentralen Figur der Relationierung von Akteuren im schulischen Mehrebenensystem.

    Die empirische Basis bilden Gespräche zwischen Schulleiter:innen, Schulaufsichtsdezernent:innen und Verwaltungsangestellten des Schulträgers. Diese werden Mithilfe der objektiven Hermeneutik (Oevermann 2000) rekonstruiert, um die Modi der Relationierung der Akteure empirisch zu erschließen. Dabei werden Modi, wie die Akteure miteinander über transformative Erwartungen sprechen, von Interaktionen zwischen Schulleitung, Schulaufsicht und Schulträger am Beispiel von Digitalisierungsprozessen der Schule herausgearbeitet. Die methodische Herangehensweise der Objektiven Hermeneutik (Oevermann, 2000; Wernet, 2009) ermöglicht es, die wechselseitigen Relationierungen und Positionierungen im Zusammenwirken der benannten Akteure sowie deren Modus zu rekonstruieren. Die Promotionsvorhaben will Wissen über die Sinnstruktur des Zusammenhandelns im Schulsystem generieren und Strukturprobleme der Handlungskoordination der Akteure im Schulsystem offenlegen.

Konferenzbeiträge, Workshops und Tagungsorganisation

Vorträge und Workshops vor 2020

Braun, E., Nesseler, K. & Brand, S. (8./9.04.2019). Reflexion von Lernergebnissen als Qualitätskriterien für institutionelle Bildung. Workshop mit auf der Tagung „Reflexivität in allen Phasen der Lehrerbildung – theoretische und empirische Zugänge“ der Gießener Offensiver Lehrerbildung am 8./9. April 2019

Benner, I., Hombach, K. & Nesseler K. (5./6.11.2018) „Verknüpfung schulischer und wissenschaftlicher Expertise: InnovationCamp und Multiplikatorenprogramm als Brücken des Transfers zwischen den Akteur*innen der Lehrer(fort)bildung“ – Vortag auf der Tagung „Transfer zwischen Lehrer(fort)bildung und Wissenschaft“ der QUA-LiS NRW und KBBB.

Klomfaß, S., Brand, S., Brüggemann, J. & Nesseler, K. (5.-7.09.2018). „Die erste Sitzung. Wie entwerfen Hochschullehrende ihr Fachgebiet für Studienanfänger und Studienanfängerinnen im Lehramtsstudium?“ – Vortrag mit auf der DGfE Jahrestagung Sektion 5, Kommission Professionsforschung und Lehrerbildung „Fachliche Bildung und Professionalisierung von Lehrerinnen und Lehrern“ in Marburg.

Chairs

Earli, SIG4 am 29-31. August 2018 in Gießen

Tagungsorganisation

30. März 2022: Organisation und Durchführung vom Tag der Schulkooperation. Die JLU als Kooperationspartner reflektieren und gestalten. Eine inneruniversitäre Tagung. Eine Kooperation der Gießener Offensiver Lehrerbildung, Hochschuldidaktische Beratungsstelle und zentrale Studienberatung.

12. Februar 2019: Konzeption von InnovationCamp 2019. Schule miteinander gestalten. Ein BarCamp in Kooperation der Gießener Offensive Lehrerbildung und Staatliches Schulamt für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis.

Gesellschaften

Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)

Netzwerke 

Verbund für Versuchs- und Universitätsschulen (VUVS)

Im Aufbau befindlich: Next Generation Bildungssteuerung des IfBQ